Ihr Kind kratzt sich häufig am Po?
Das könnte ein Hinweis auf eine Wurmerkrankung sein. Hat Ihr Kind Würmer, ist das zwar nicht besonders appetitlich oder ästhetisch, gefährlich sind sie in der Regel jedoch nicht. Kinder können sich leicht damit infizieren, denn sie nehmen oft ihre Hände in den Mund.
Ihnen ist dabei egal, ob sie sauber sind oder nicht und was sie vorher angefasst haben. Auf diese Weise ist es für Würmer leicht, sich im Darm Ihres Kindes einzunisten. Wie eine Wurmbehandlung im Fall des Falles aussehen kann, erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.
Wie kommt Ihr Kind zu Würmern?
Würmer sind als Parasiten des Menschen zu bezeichnen. Das bedeutet, dass sie sich in seinem Körper einnisten und dort „auf dessen Kosten“ lebt.
Ein Wurmbefall hat nichts mit schlechter Hygiene zu tun. Für Kinder ist es relativ einfach, sich Würmer einzufangen, denn die Infektion erfolgt meist durch die Aufnahme von Wurmeiern über den Mund. Diese Eier können sich z.B. auf Gemüse und Fallobst verstecken, in rohem oder halbgarem Fleisch sowie in der Erde oder im Sand auf dem Spielplatz.
Manchmal sind auch Tiere mit Wurmbefall schuld, oft befinden sich die Eier auch auf Gegenständen.
Kleinere Kinder sind besonders häufig von Würmern betroffen, da sie ihre Hände oft gedankenverloren in den Mund stecken, ohne sie vorher gewaschen zu haben. Hat das Kind die Wurmeier verschluckt, können sie in seinem Verdauungstrakt zu Würmern heranreifen. Um für Nachkommen zu sorgen, wandern Wurmweibchen bestimmter Arten an den After des Kindes und legen dort erneut Eier ab. Dieser Prozess führt beim Kind zum Juckreiz und es kratzt sich mit den Händen.
Meist geschieht dies im Schlaf. Hierbei nimmt es mit den Fingernägeln erneut die Wurmeier auf und sie gelangen – z.B. beim Wischen über den Mund oder Nuckeln am Finger – wieder in den Magen-Darm-Trakt. So kommt es immer wieder zu einer Neuansteckung. Manche Arten wandern auch vom Darm aus über Leber und Lunge zurück in den Darm und entwickeln sich dann zu reifen Würmern.
Symptome bei Wurmbefall
Madenwürmer, Spulwürmer und Bandwürmer – das sind sie häufigsten Arten, mit denen sich Kinder infizieren. Madenwürmer äußern sich durch einen starken Juckreiz am After. Außerdem sind im Stuhlgang häufig weiße Würmer sichtbar, die etwa 2-3 mm lang sind. In der Regel kommt es ansonsten zu keinen weiteren Beschwerden.
Anders ist es bei Spul- und Bandwürmern: Bei einem Befall leidet das Kind häufig unter allgemeinem Unwohlsein, es verliert an Gewicht und ist appetitlos – oder hat besonders viel Heißhunger, nimmt dabei aber dennoch ab. Manche Kinder klagen über Bauchschmerzen. Handelt es sich um Spulwürmer, zeigen sich im Stuhlgang gelegentlich 20 bis 40 cm lange Würmer. Bei Bandwürmern können Sie etwa 2 cm lange eiertragende Wurmabschnitte (sog. Proglottiden) erkennen.
In der Regel ist eine Wurmerkrankung zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Nur in Einzelfällen kann es – bei der Ansammlung extrem vieler Würmer – zu einem lebensbedrohlichen Darmverschluss kommen.
Therapie von Kindern mit Wurmbefall
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind von Würmern befallen ist, sollten Sie umgehend zu uns, Ihrem Kinder- und Jugendarzt Düsseldorf, in die Praxis kommen. Anhand verschiedener Untersuchungen können wir erkennen, um welche Würmer es sind handelt und wie stark der Befall ist. Dazu benötigen wir ggf. mehrere Stuhlproben, die im Labor untersucht werden.
Sollte ein Wurmbefall festgestellt werden, steht eine große Auswahl an Wirkstoffen für die Behandlung zur Verfügung. Wir verschreiben Ihrem Kind dann eine individuell abgestimmte Wurmkur. Das können Tabletten oder auch ein Saft sein. Oft reicht schon eine einmalige Einnahme des Mittels. Manchmal ist auch eine medikamentöse Therapie über mehrere Tage notwendig. Meist empfehlen wir auch eine Wiederholung der Behandlung nach zwei Wochen. In manchen Fällen ist es ratsam, dass die Familienmitglieder ebenfalls eine Wurmkur durchführen.
Wurmbefall bei Kindern vorbeugen
Zur Vorbeugung oder Vermeidung einer Selbstansteckung bzw. Ansteckung des Umfeldes sollten stets bestimmte Hygieneregeln eingehalten werden:
- Bringen Sie Ihrem Kind bei, dass regelmäßiges, gründliches Händewaschen extrem wichtig ist – besonders morgens nach dem Aufstehen, beim Heimkommen, vor dem Essen und nach dem Toilettengang. Bitte gehen Sie mit gutem Beispiel voran und achten auch Sie darauf, Ihre Hände häufig zu waschen.
- Wichtig ist auch, den Pobereich regelmäßig und gründlich zu säubern.
- Schneiden Sie die Fingernägel Ihres Kindes kurz, so dass sich keine Wurmeier darunter festsetzen können. Auf diese Weise können alle berührten Gegenstände oder auch die Türklinken mit Würmern infiziert werden. Reinigen Sie daher Türklinken, Griffe und oft berührte Gegenstände regelmäßig.
- Waschen Sie Spielsachen, die z.B. auf den Spielplatz mitgenommen werden, immer wieder ab.
- Enge Unterwäsche in der Nacht verhindert, dass das Kind sich unbewusst am After berührt.
- Waschen Sie – bei Wurmbefall – alle Textilien, mit denen Ihr Kind in Kontakt kommt (Bettwäsche, Unterwäsche, Pyjamas, falls möglich auch Kuscheltiere), im Kochgang der Waschmaschine.
- Waschen Sie Obst, Gemüse und Salat vor dem Verzehr.
- Achten Sie darauf, dass Sie Fleisch gut durchgaren.
- Auch Haustiere sollten regelmäßig entwurmt werden.
Kinderarzt Düsseldorf: Wurmbehandlung Düsseldorf
Wurmerkrankungen kommen auf der ganzen Welt vor. Aufgrund unserer guten hygienischen Verhältnisse sind sie bei uns aber deutlich seltener anzutreffen als z.B. in den Tropen. Außerdem sind die bei uns vorkommenden Wurmarten eher harmlos und ein Befall verläuft oft sogar beschwerdefrei. Dennoch: Sollten Sie Würmer im Stuhlgang Ihres Kindes bemerken oder auch nur den Verdacht darauf haben, so vereinbaren Sie einen Termin bei uns.
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