Privatärztliche Praxis für Kinder- und Jugendmedizin, Ernährungsmedizin.
Grunerstraße 33, 40239 Düsseldorf / Am Zoopark

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Frau Dr. Amelie Erbler - Kinderärztin in Düsseldorf gibt Tipps zu Methoden der Grippeimpfung bei Kindern

Grippeimpfung bei Kindern: ja oder nein?

Soll ich mein Kind gegen Grippe impfen?

Die Grippe ist eine äußerst unangenehme Krankheit, die Komplikationen und weitere (schwere) Erkrankungen mit sich bringen kann. Das Ansteckungsrisiko in der Grippesaison ist enorm hoch. Das Virus wird vor allem dort übertragen, wo sich viele Menschen aufhalten und miteinander agieren. Davon sind vor allem Kinder in Kindergärten, Krippen und Schulen betroffen. Wie verhält es sich bei unseren Kleinen? Ist die Grippeimpfung für Kinder verpflichtend bzw. notwendig oder nicht? In diesem Artikel klären wir Sie auf.

Die Grippe: Symptome und Risiken

Die echte Grippe (Influenza) ist ein Virus, das sich mit erkältungsartigen, jedoch deutlich heftigeren Symptomen äußert. Neben einem starken Krankheitsgefühl und einer ungewöhnlich hohen Erschöpfung gehen mit der Influenza auch plötzliches hohes Fieber, Schweißausbrüche und/oder Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, trockener Reizhusten sowie Halsschmerzen einher. Die Krankheit wird außerdem häufig von Übelkeit und einem starken Appetitverlust begleitet. Normalerweise klingt die Grippe innerhalb einer Woche langsam ab, in manchen Fällen kann sich die Genesung jedoch sogar über mehrere Wochen hinziehen.

 

Gefürchtet sind die Komplikationen, die entweder durch das Grippevirus selbst oder durch zusätzliche Erreger hervorgerufen werden: Mögliche Risiken stecken in Entzündungen des Mittelsohrs, des Gehirns oder des Herzmuskels. Eine weitere Komplikation kann auch die Lungenentzündung sein.


Da die Ansteckung ganz leicht über eine Tröpfcheninfektion (z.B. beim Niesen, Husten, Sprechen, dem Anfassen von Türklinken, Gegenständen und Spielzeugen) stattfinden kann und Kinder häufig nicht an gängige Hygienemaßnahmen denken (wie häufiges Händewaschen, in die Armbeuge niesen und husten), schnappen sie sich ein Virus noch leichter auf – oder verbreiten es. Schutz vor der Grippeinfektion bietet eine Impfung.

Wozu dient die Grippeimpfung?

Grippeerreger sind weltweit verbreitet. In Deutschland kommt es meistens in den Monaten nach dem Jahreswechsel zu Grippewellen. Das Tückische: Die Viren können sich nicht nur leicht verbreiten, sondern auch verändern. Daher werden jedes Jahr neue Impfstoffe auf den Markt gebracht, die gegen die aktuellen Viren wirken sollen. Daher empfiehlt es sich, sich jedes Jahr mit dem neuesten Impfstoff schützen zu lassen.

Benötigt jedes Kind eine Grippeschutzimpfung?

Eine einmalige Impfung – am besten jetzt im Oktober oder November – bietet in der Regel ausreichend Schutz für die gesamte Grippesaison. Kinder, die zum ersten mal die Grippeimpfung bekommen, benötigen in der Regel eine 2. Impfung nach mindestens 4 Wochen.

 

Die offiziellen Empfehlungen, ob die Schutzimpfung für jedes Kind notwendig ist, unterscheiden sich.Stiftung Warentest: „Jedes Kind sollte gegen Grippe geimpft werden.“

 

  • Nach Einschätzungen der Stiftung Warentest ist es sinnvoll, jedes Kind vor dem Grippevirus per Impfung zu schützen. Kinder und insbesondere Kleinkinder, bei denen die Infektion oft einen schwereren Verlauf nehmen kann, würden von der Immunisierung direkt profitieren. Sie bietet ihnen einen hohen Schutz vor der Grippewelle, da bei ihnen die Immunantwort besonders ausgeprägt ist. Außerdem ist zu bedenken, dass gerade der jungen Altersgruppe bei der Verbreitung der Grippe eine signifikante Rolle zukommt: Kinder haben viele soziale Kontakte und verbreiten die Viren in Kindergarten, Schule und Familie besonders stark. Die Impfung würde demnach nicht nur einen Schutz für das Kind selbst darstellen, sondern auch für andere.
 
  • STIKO: „Kinder mit Vorerkrankungen benötigen eine Grippeimpfung.“
    Ausdrücklich wird die Grippeimpfung von der STIKO für Personen mit bestimmten chronischen Krankheiten wie z.B. Asthma bronchiale empfohlen, da sie ein höheres Risiko haben, im Rahmen einer Influenzainfektion ernsthafte Komplikationen zu bekommen. Die STIKO rät gesunden Personen aber nicht ausdrücklich ab, sich impfen zu lassen. Es ist den Eltern überlassen, die Entscheidung zu treffen.

Verschiedene Arten der Grippeschutzimpfung

Für Kinder und Jugendliche von 2-17 Jahren gibt es erfreulicherweise einen Impfstoff, der nicht gespritzt werden muss, sondern als Nasentropfen verabreicht wird und auch effektiv wirkt. Dabei handelt es sich um einen Lebendimpfstoff.

 

Lebendimpfstoffe bestehen aus sehr geringen Mengen lebender Keime, die allerdings so abgeschwächt sind, dass sie sich zwar noch vermehren, aber die Krankheit nicht mehr auslösen können. Die Impfung ist sehr gut verträglich. Jedoch Vorsicht: Bei einigen Grunderkrankungen wie z.B. Immunschwäche oder schwerem Asthma sollte der Lebendimpfstoff nicht gegeben werden.

 

Erwachsene und kleine Kinder im Alter von 6 Monaten bis 2 Jahren erhalten in der Regel die Impfung mit der der herkömmlichen Spritze. Diese klassische Form der Grippeimpfung gehört zu den Totimpfstoffen.

 

Totimpfstoffe enthalten entweder ganze, abgetötete Erreger oder Bruchstücke davon. Sie können sich nicht vermehren und auch keine Krankheit auslösen. In der Regel sind auch – wenn überhaupt – nur geringe Nebenwirkungen zu erwarten.

Kinderarzt Düsseldorf: Beratung zur Grippeimpfung für Kinder

Generell können Kinder ab einem Alter von 6 Monaten gegen die Grippe geimpft werden. Wenden Sie sich an uns, wenn Sie sich unsicher sind, ob Sie Ihr Kind immunisieren lassen möchten. Wir beraten Sie auch gerne, welcher Impfstoff am besten für Ihre Tochter oder Ihren Sohn geeignet ist.

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